Was ist Omnichannel Marketing?

Zwei junge Frauen schauen auf ein Smartphone.
© Amina Filkins / Pexels

Omnichannel Marketing geht davon aus, dass im Zusammenspiel verschiedener Kanäle eine optimale Kundenerfahrung entsteht.

Diese können sowohl physisch ("offline") als auch digital ("online") sein.

Mit Omnichannel Marketing werden also Kunden auf möglichst vielen Kanälen gleichzeitig angesprochen, dadurch entsteht ein konsistentes Markenerlebnis.

Neben dieser Definition geht eine Omnichannel-Strategie von drei Annahmen aus:

  1. Konsumenten benutzen heute meistens mehrere Endgeräte
  2. Konsumenten informieren sich und vergleichen online, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen
  3. Konsumenten möchten nicht nur Produkte kaufen, sondern eine Beziehung zur Marke aufbauen

Das wichtigste Leitmotiv im Omnichannel Marketing ist jedoch, dass offline und online kein Gegensatz sind, sondern nur gemeinsam so richtig gut funktionieren.

Omnichannel Marketing: Online braucht offline

Diese holistische – also ganzheitliche – Sicht auf Produkt und Kunde ist der große Pluspunkt. Omnichannel Marketing lohnt sich also, auch weil rein stationäre oder rein digitale Unternehmen heute vor großen Problemen stehen.

Typische Herausforderungen ohne Verknüpfung von Online- und Offline-Geschäft:

Offline

  • hohe Fixkosten für stationären Handel
  • Verkauf nur während Öffnungszeiten
  • eingeschränktes CRM

Online

  • enorme Konkurrenz
  • hohe Kosten für Ads

Diesen Single-Channel-Marketingstrategien ist gemeinsam, dass Kunden so keine stabile Beziehung zur Marke aufbauen können. Man gerät einfach zu schnell in Vergessenheit...

Beziehungsaufbau und Brand Awareness

Wer im Gedächtnis bleiben möchte, muss dauerhaft und glaubwürdig Präsenz zeigen – online und offline. Heute sind wir mit Smartphones und Tablets dauerhaft connected und ansprechbar. Unsere Aufmerksamkeit ist gestreut und Omnichannel Marketing zielt genau darauf ab, kleine Bits und Pieces an Markeninhalten geschickt zu verteilen und möglichst reibungslos miteinander zu verketten, sodass eine glaubwürdige Kundenerfahrung und -bindung entsteht.

So baut sich mit der Zeit eine organische Beziehung zwischen Kunde und Marke auf, die simple, transaktionale Werbebotschaften hinter sich lässt.

Kurzfristige, groß angelegte Werbemaßnahmen werden ohnehin immer bedeutungsloser. Sie bedienen zu wenig Kanäle und haben kaum Wiedererkennungswert.

Mit Omnichannel Marketing hingegen haben Sie das Customer Relationship Management (CRM) selbst in der Hand. Sie verstehen viel eher, wer Ihr Kunde IST, und können entsprechend besser auf ihn eingehen.

Auch die Zahlen sprechen für sich: Wer mehrere Geräte zum Online Shopping benutzt und zwischen diesen hin und her wechselt (cross-device), kauft statistisch gesehen 40% mehr als Kunden, die nur ein einziges Gerät benutzen.

Der ROPO Effekt

ROPO steht für "Research online, purchase offline". Damit ist gemeint, dass sich Käufer ausgiebig online über ein Produkt informieren, um es dann im stationären Handel kaufen.

Eine Omnichannel-Strategie sorgt dafür, dass der Übergang vom einen Kanal zum anderen möglichst reibungslos erfolgt. Detaillierte Verfügbarkeitsinformationen online etwa zeigen dem potentiellen Kunden, ob sein gewünschtes Produkt vorrätig ist. Mit Click & Collect wird die Ware online bestellt, bezahlt und wenig später im Ladengeschäft abgeholt.

Eine junge Frau schaut auf ihr Smartphone, während sie vor einem Schaufenster steht.
© Andrea Piacquadio / Pexels
Illustration des ROPO-Effekts

Oder aber Produkte werden stationär gekauft und können dann über den Online-Shop retourniert und per Post zurückgesendet werden. Die Kombinationsmöglichkeiten sind hier (fast) grenzenlos, solange der Kunde den Prozess als vorteilhaft empfindet.

Wichtig ist nur, dass der Kunde selbst entscheidet, wie, wann und über welchen Kanal er oder sie mit dem Unternehmen in Kontakt tritt.

Cross-, Omni- & Multichannel Marketing: ein- und dasselbe?

Nein. Omnichannel-Marketing ist eine Weiterentwicklung der beiden anderen Begriffe, die trotzdem bis heute gebräuchlich sind.

Multichannel-Strategie

Ein Multichannel-Ansatz geht davon aus, dass mehrere Kanäle genutzt werden, die aber nicht miteinander verbunden sind. So kann ein Kunde zwar mehrere Kanäle nutzen, es entsteht aber – anders als beim Omnichannel Marketing – keine interaktive Erfahrung.

Cross-Channel-Marketing

Cross-Channel-Marketing bedeutet, dass verschiedene Kanäle genutzt werden und miteinander verknüpft sind. Allerdings entsteht kein reibungsloser Übergang zwischen den Kanälen wie beim Omnichannel-Marketing.

Digitale Assets im Omnichannel Marketing

Wer auf vielen verschiedenen Kanälen unterwegs ist, braucht für jede Situation passende Assets. Die Marke soll wieder erkennbar bleiben, obwohl jeder Kanal seine ganz eigene Ästhetik hat. Diese Herausforderung lässt sich am besten mit einer leistungsstarken Digital Asset Management Software bewältigen.

Damit bleiben beispielsweise Produktbilder oder -Daten immer auf dem neuesten Stand und können kanalübergreifend gezielt eingesetzt werden. So werden die Voraussetzungen für eine stimmige Markenwahrnehmung über alle Kanäle hinweg geschaffen.


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